CORONA

Liebe Paten, Sponsoren und Freunde von Rashmika,

 

heute möchten wir Sie über die dramatischen Zustände auf dem Müllberg vor Mumbai informieren, auf dem die meisten Kinder der Gyansaathi-Schule leben.


Seit 19. März 20 ist die Gyansaathi-Schule geschlossen und alle Kinder müssen zu Hause bleiben. Für viele der Patenkinder fällt neben dem Unterricht somit auch die einzige warme Mahlzeit pro Tag weg. Es gab am 29. März den ersten Covid-19 Todesfall auf dem Müllberg. Da nur wenige Tests stattfinden, ist die Dunkelziffer der Infizierten und der Todesfälle sehr hoch. Mumbai entwickelt sich zum Hotspot in Indien und hat die höchste Zahl an Infizierten in Indien zu verzeichnen.

 

Der Müllberg ist seit dem 3. Mai zum Sperrgebiet (Red Zone) erklärt worden. Die hygienischen Rahmenbedingungen sind schlecht. Durch wenige gemeinsam zu nutzende Toilettenanlagen und Mangel an fließendem Frisch-Wasser sind die einfachen hygienische Maßnahmen wie Hände waschen oder reinigen von Schutzmasken nicht oder schwer umsetzbar. Die Menschen leben in den Slums auf engstem Raum zusammen und können die nötige Distanz untereinander nicht einhalten. Durch erschwerte Kommunikationsmöglichkeiten aufgrund fehlenden Stroms (kein Radio, TV oder Smartphone) ist die Vermittlung der einfachsten Hygiene-Maßnahmen und der Kontakt zu den einzelnen Familien schwierig.

 

Viele der Eltern waren neben dem täglichen Müll sammeln noch als Tagelöhner oder Geringverdiener (z. B. Schuhputzer, Rikscha Fahrer etc.) unterwegs. Dies ist aufgrund des allgemeinen Lockdowns auch nicht mehr möglich und verschärft die Situation von Hunger und Alltagsnöten noch mehr, da keine finanziellen Rücklagen vorhanden sind und ein Sozialversicherungssystem fehlt. Auch steigen die Preise für Grundnahrungsmittel, da die Lieferketten aufgrund der Ausgangssperren teilweise zusammengebrochen sind. Wie wir in den Nachrichten sehen konnten, waren die Bahnhöfe (Zug und Bus) voller Tagelöhner, die Mumbai verlassen haben und wieder in Ihre Dörfer zurückgefahren sind. Außerdem ist die Sorge um eine Zunahme von Alkohol- und Drogenkonsum, Gewalt und Missbrauch in dieser Ausnahmesituation sicherlich nicht unberechtigt.

 

Die Not der Ärmsten wird in dieser Krisensituation noch verschärft.

 

Die Aufgaben der Lehrer und Angestellten des Karunya Trust haben sich schlagartig verändert und sie versuchen auf verschiedenen Wegen diese Not zu lindern. 

 

Seit April hat der Karunya Trust mit Hilfe von ansässigen Lehrern und ehemaligen Schülern von Gyansaathi u.a. ein Hilfsprogramm für die Bewohner des Müllbergs gestartet. Es wird versucht, eine regelmäßige Versorgung mit Lebensmittel (Körner, Öl, getrockneten Früchten, Reis etc.) und Hygieneartikel (Seife, Masken und Desinfektionsmittel) unter diesen schwierigen Bedingungen aufzubauen.

Aufgrund der veränderten Situation müssen wir auch unsere Förderung für einige Zeit anpassen und möchten Ihren monatlichen Beitrag in eine Corona-Hilfe umwandeln.

 

Dies bedeutet:

Da es kein Sozialsystem gibt und der Karunya Trust die Gehälter der Lehrer, Assistenten, Helfer, Mieten etc. weiterzahlt, würden wir dies auch weiterhin unterstützen. Mit den variablen Kosten, wie Schulmaterialien, medizinische Untersuchung, warme Mahlzeit, Workshops etc. würden wir die beschriebene Versorgung mit Nahrungsmittel und Hygienemaßnahmen unterstützen wollen. Wir hoffen, dass sie damit einverstanden sind. 

 

Möchten Sie diese Art unserer temporären Förderung nicht mittragen, so bitten wir Sie uns dies kurz per Email: info@Rashmika.de mitzuteilen und wir stoppen den Sepa-Einzug unverzüglich.

Neben der Unterstützung über den monatlichen Beitrag würden wir uns über eine

Spende auf unser Konto bei der Stadtsparkasse Düsseldorf (DE76 3005 0110 1006 8932 81) unter dem Stichwort „Corona-Hilfe“ freuen, um die Not etwas zu lindern.

Unsere Partner in Indien gehen davon aus, dass bis September die Schule geschlossen bleibt, da der Höhepunkt der Corona-Epidemie in Indien noch nicht erreicht ist. Gleichzeitig ist auch nicht abzuschätzen, wie viele Familien den Müllberg verlassen haben und damit vielleicht auch ein Teil unserer Patenkinder.

Wir stehen mit unseren Partnern im regelmäßigen Austausch und werden Ihnen relevante Informationen zeitnah weiterleiten. 

 

Im Namen des gesamten Gyansaathi-Teams danken wir Ihnen für Ihre Unterstützung und Ihre Anteilnahme an den dramatischen Zuständen in Indien.

Trotz der furchtbaren Zustände der Corona-Pandemie in Europa realisieren wir in den Gesprächen mit unseren indischen Partnern, dass wir für unser gutes Gesundheits- und Sozialsystem dankbar sein können.

 

Wir hoffen Ihnen geht es gut und Sie kommen gesund durch diese besondere Zeit

 

Herzliche Grüße

 

Tobias Kleine und Andreas Otte im Namen des Rashmika Teams 

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